Überfüllte Notaufnahmen, überforderte Rettungsdienste, stundenlange Wartezeiten: Die Notfallversorgung steht vor dem Kollaps.
Die Gesundheitsministerin schaut zu, wie das System unter der Last zusammenbricht – wir Grüne handeln. Deshalb legen wir jetzt unseren eigenen Gesetzentwurf vor, damit Patientinnen und Patienten endlich wieder verlässlich Hilfe im Notfall bekommen.
Zusammen mit meiner Oberpfälzer Kollegin, Tina Winklmann, sehen wir dringenden Handlungsbedarf: die Reform der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes liegt seit über einem Jahr in der Schublade, Gesundheitsministerin Warken verweigert aber seit Monaten deren Vorlage. Unverantwortlich finde wir, gerade in Zeiten, wo Krankenkassenbeiträge steigen und das Personal Alarm schlägt.
Wer Verantwortung ernst nimmt, darf nicht länger zuschauen, wie Menschen auf Hilfe warten, die längst organisiert sein könnte.
Unser grüner Entwurf vernetzt die Notrufnummern 112 und 116117 zu einem gemeinsamen Gesundheitsleitsystem.
Dort werden Anrufe rund um die Uhr digital eingeschätzt und direkt an die passende Versorgung weitergeleitet: telefonisch, telemedizinisch, ambulant oder Rettungsdienst. Ein weiterer Kernpunkt ist der Aufbau integrierter Notfallzentren (INZ) an Krankenhäusern. Dort arbeiten Notaufnahme und ärztlicher Bereitschaftsdienst zusammen, um Menschen je nach Dringlichkeit ambulant oder stationär zu versorgen.
Gleichzeitig wird der Rettungsdienst erstmals als eigenständiger Teil der gesetzlichen Krankenversicherung verankert.
Das bedeutet: Gemeindenotfallsanitäter oder Notfallpflegekräfte können künftig selbst behandeln, statt Menschen unnötig ins Krankenhaus zu bringen.
Wie sich das auswirkt, zeigt der Alltag: Eine ältere Patientin mit verrutschtem Katheter ruft die 116117 an, eine Ärztin schaltet sich per Video dazu, ein Gemeindenotfallsanitäter kommt und behandelt vor Ort – kein Rettungswageneinsatz, kein Krankenhausaufenthalt. Ein fieberndes Kind wird nachts per Telemedizin betreut, am nächsten Morgen geht es in die Kinderarztpraxis statt einer Nacht in der Notaufnahme. Bei einem Herzstillstand alarmiert die Leitstelle Ersthelfer per App, weist sie zum nächsten Defibrillator und leitet telefonisch die Reanimation an – Sekunden, die Leben retten.
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